Schon im Mai 1870 begannen die Bauarbeiten im Bahnhof Saalfeld. Der erste Arbeitszug erreichte den Bahnhof am 4. November 1871.Die Eisenbahnstrecke von Leipzig über Saalfeld nach Probstzella wurde in mehreren (zum Teil eigenständigen Strecken) Abschnitten gebaut. Am 20. Dezember 1871 wurde die 77,1 km lange Teilstrecke von Gera über Saalfeld nach Eichicht (heute Kaulsdorf) von der Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft feierlich eröffnet. Sie baute in Saalfeld ihren eigenen Güterbahnhof.
Das Empfangsgebäude Saalfeld
Das erste Empfangsgebäude war ein Backsteinbau im romantischen Baustil und wurde 1871 errichtet.
Weitere Streckeneröffnungen
•Am 1. Mai 1874 begann der Verkehr auf der 75,38 km langen Saalbahn zwischen Großheringen und Saalfeld. •Die 47,8 km lange Strecke von Arnstadt kommend erreichte Saalfeld am 2. Dezember 1895.
Das zweite Empfangsgebäude
Bei der Planung für ein neues Empfangsgebäude sollte ein erster Versuch unternommen werden ein neuzeitliches, funktionsgerechtes Empfangsgebäude zu konzipieren. Herausgekommen ist ein eklektizistisches Bauwerk ohne die erstrebte funktionale Lösung, die 20 Jahre später so dringend benötigt wurde.1898 begannen die Bauarbeiten an einem neuen Empfangsgebäude, die sich bis Jahr 1900 hinzogen. Der Grund dürfte die Anhebung des Bahnhofsterrains um einen Meter gewesen sein. Dabei entstanden auch die Personentunnel zu den Bahnsteigen. Schnell entwickelte sich der Bahnhof zu einem verkehrsreichen Verkehrsknoten. Die Bahnanlagen wurden um 1900 erweitert und umgebaut. Das Stationsgebäude wurde in den Jahren 1924, 1926 und 1934 immer wieder umgebaut.Im Zweiten Weltkrieg wurden das Stationsgebäude und der Bahnhof durch Luftangriffe am 8. und 9. April 1945 schwer beschädigt. Das in seiner Grundsubstanz noch erhaltene Gebäude wurde nach dem Krieg in vereinfachter Form wiederhergestellt.
Weitere Streckeneröffnungen und Ausbauten
1994/95 baute die Deutsche Bahn AG die Saalbahn zweigleisig aus und elektrifizierte sie. Bei dieser Gelegenheit wurde der Bahnhof umgestaltet und das Empfangsgebäude samt Bahnhofsvorplatz saniert. Dabei entstand ein Vorbau mit einem gläsernen Durchgang zur alten Schalterhalle.
Was hat sich verändert, was ist geblieben
Mit dem Umbau des Empfangsgebäudes 2001 gelang eine architektonische Meisterleistung. Der charakteristische Zugang zur alten Schalterhalle und damit auch das Empfangsgebäude wurden endgültig unkenntlich gemacht.
Die Eisenbahn “kam” am 20. Dezember 1871 nach Saalfeld (Saale). Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Saalfeld (Saale) hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 8.000 Einwohner (Ende 2017 waren es 29.640 Einwohner).
Bilder Saalfeld
Bahnhof von 1900
Luftaufnahme
Bahnhof 1980
Saalfeld (Saale) - Bf - USD : 68D4 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 22. September 1868 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 851), Sächsische Konzession vom 17. September 1868 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1868 Seite 355), Sachsen-Coburg-Gothaer Konzession vom 19. August 1868 (Gesetzsammlung für Sachsen-Coburg-Gotha Jahrgang 1868 Seite 1069), Sachsen-Meiningener Konzession vom 17. August 1868 (Gesetzsammling für Sachsen-Meiningen Jahrgang 1868 Seite 171), Schwarzburg-Rudolstädter Konzession vom 25. September 1868 (Gesetzsammlung für Schwarzburg-Rudolstadt Jahrgang 1868 Seite 474) und Reußische Konzession vom 8. September 1868 (Gesetzsammling für Reuß jüngere Linie Jahrgang 1868 Seite 321) erhielt die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Gera nach Eichicht (Saale). Die Verträge vom 18. März 1867 sind zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß jüngere Linie (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 568) und vom 4. Dezember 1867 zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß jüngere Linie (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 562) geschlossen.Durch Sachsen-Weimar Konzession vom 3. April (Sachsen-Weimarer Regierungsblatt Jahrgang 1871 Seite 45), Sachsen-Weimar Konzession vom 3. April 1871 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1868 Seite 355), Sachsen-Meiningen Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Meiningen Gesetzsammlung Jahrgang 1871 Seite 68), Sachsen-Altenburger Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Altenburger Gesetzsammlung Jahrgang 1871 Seite 44), Schwarzburg-Rudolstädter Konzession vom 3. April 1871 (Schwarzburg-Rudolstadt Gesetzsammlung für Jahrgang 1871 Seite 31) erhielt die Saale Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Großheringen nach Saalefeld (Saale). Der Bau und Betreib dieser Strecke wurde auf Grund des zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg und Schwarzburg-Rudolstadt am 8. Oktober 1870 abgeschlossenen Staatsvertrags (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1871 Seite 47) geregelt. Der Übergang des Eigentums der Strecke auf Preußen erfolgte auf Grund des Gesetzes vom 16. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Nr 31 Seite 315)Durch Preußisches Gesetz vom 11. Mai 1888 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Nr 11 Seite 86) erhielt die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Stadtilm nach Saalfeld (Saale)