EINE DOKUMENTATION
Panorama Siershahn © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Am 30. Mai 1884 wurde die „Unterwesterwaldbahn“ von Siershahn über Montabaur nach Staffel sowie die Strecke von Siershahn - nach Limburg (Lahn), die Verbindung von Siershahn über Grenzau nach Engers und die 93 Kilometer lange Strecke Engers über Siershahn nach Altenkirchen (Westerwald) von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) eröffnet. Zunehmend entstand in Siershahn ein Verkehrsknoten, in dem die Züge aus den umliegenden Tongruben endeten, um neu zusammengestellt und weiter nach Montabaur transportiert zu werden. Die Besitzer der Tongruben um Siershahn wurden verpflichtet im Ort eine Stein- und Plattenfabrik aufzubauen, die zwei Drittel des Tons verarbeiten muss. In der Fabrik durften nur die Einwohner von Siershahn arbeiten. Dadurch wuchs die kleine Ortschaft schnell.

Das Empfangsgebäude Siershahn

Das dreiteilige Gebäude in Seitenlage aus Basaltbruchstein errichtet, war ein Typenbau, wie er im Westerwald häufig gebaut wurde. Er besaß einen giebelständigen, dreistöckigen Mittelbau, der im Süden von einem traufenständigen, anderthalbstöckigen Anbau sowie im Norden von einem traufenständigen Güterschuppenanbau flankiert wurde. Das Gebäude besaß Krüppelwalmdächer, zum Teil mit Giebelgauben. Ein Fachwerkgüterschuppen war am Nordgiebel des Mittelbaus entstanden. Der ältere Gebäudeteil besaß Segmtbogenfenster, während die Backsteingebäude Rechteckfenster und Türen besaßen. Die Fenster des Mittel- und südlichen Anbaus wurden später durch Rechteckfenster mit roten Sandsteinrahmen ersetzt. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Bahnhofswirtschaft im Anbau, ein Treppenhaus zu den Obergeschossen sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Der Bahnhof entwickelte sich zunehmend zum wichtigen Drehkreuz für den Transport des berühmten Westerwälder Tons aus den umliegenden Tongruben. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1908 erhielt der Bahnhof einen vierständigen Ringlokschuppen mit Drehscheibe sowie die entsprechenden Versorgungseinrichtungen für die Dampflokomotiven. Es war eine Außenstelle des Bahnbetriebswerks Koblenz- Lützel. Die Gleisanlage wurde wesentlich erweitert. Der Hausbahnsteig erhielt eine Überdachung. 1913 wurde ein Stellwerksgebäude für das Wärterstellwerk im südlichen Bahnhofskopf errichtet und in einem Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig ein Stellwerk für den Fahrdienstleiter installiert wurde. 1914 erhielt der Bahnhof ein weiteres Stellwerksgebäude im südlichen Bahnhofskopf. Irgendwann nach 1950 wurde der nördliche Anbau samt Güterschuppenanbau erneuert. Das ist deutlich sichtbar an der nördlichen Außenwand des Mittelbaus, an dem sich der ursprüngliche Giebel abzeichnet. Hinzu kam ein weiterer Anbau mit Flachdach am nördlichen Gebäudeflügel. Seit dem 1. Juni 1984 verkehrten keine Personenzüge mehr in Richtung Altenkirchen. Der Personenverkehr in Richtung Engers wurde am 28. Mai 1989 eingestellt. 2004 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1914 aus dem Betrieb. Seit Mai 2009 wurde der Personenverkehr bis zum Bahnhof Grenzau durch die Privatbahn EVG betrieben. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Wesentlichen erhalten. Im Bahnhof werden immer noch Güterzüge aus den Tongruben zusammengestellt, bevor die Tonzüge nach Montabaur weiterfahren.
Die Eisenbahn “kam” am 30. Mai 1884 nach Siershahn. Also 49 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Siershahn hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 1.000 Einwohner (Ende 2021 waren es 19.768 Einwohner). Siershahn gehört heute zu Wirges.
Bilder Siershahn
Bahnhof von 1920
Luftaufnahme
Filmbild Siershahn Staffel -Siershahn Staffel Siershahn

Bahnstation Siershahn

300,0 Planung und Konzession Engers - Au (Sieg) Engers Au (Sieg)