Bau und StreckeneröffnungSchon im Februar 1868 starteten die Vermessungsarbeiten. Im Mai 1870 begannen die Bauarbeiten im Bahnhof Saalfeld. Der erste Arbeitszug erreichte ihn am 4. November 1871.Die Eisenbahnstrecke von Leipzig über Saalfeld nach Probstzella wurde in mehreren (zum Teil eigenständigen Strecken) Abschnitten gebaut. Am 20. Dezember 1871 wurde die 77,1 Kilometer lange Teilstrecke von Gera über Saalfeld nach Eichicht (heute Kaulsdorf) von der Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft (TEG) feierlich eröffnet. Sie baute in Saalfeld ihren eigenen Güterbahnhof.
Das Empfangsgebäude Saalfeld
Der Typenbau war ein mehrgliedriges Stationsgebäude aus rotem Ziegel im romantischen Baustil, der 1871 in Betrieb ging. Der dreistöckige Gebäudetrakt des Gebäudes wurde von zwei ebenfalls dreistöckigen, giebelständigen Bauteilen flankiert. Zweistöckige, traufenständige Anbauten an beiden Seiten ergänzten das Gebäude. Ein weiterer Anbau einer Güterhalle erweiterte die Gesamtanlage, die von der TEG gebaut wurde. Die Gleisanlage bestand aus drei Durchgangsgleisen mit Gütergleisen und Ladestraße. Eine Lokstation mit Drehscheibe, Schlackengrube und einem Wasserbehälter entstand im Juli 1871.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Mai 1874 begann der Verkehr auf der 75,38 Kilometer langen „Saalbahn“ der Saal-Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Großheringen und Saalfeld. Sie nutzte das Stationsgebäude zusammen mit der TEG.•Die 47,8 Kilometer lange Strecke von Arnstadt kommend erreichte Saalfeld am 2. Dezember 1895. Das zweite Empfangsgebäude1898 begannen die Bauarbeiten an einem neuen, eklektizistischen Stationsgebäude, die sich bis ins Jahr 1900 hinzogen. Es ersetzte das Stationsgebäude von 1871. Der Grund war die Anhebung des Bahnhofsterrains um einen Meter. Das Gebäude besaß eine hohe, traufenständige Schalterhalle mit Satteldach und Giebelschmuck. Dahinter befand sich ein querstehender, zweistöckiger Gebäudetrakt,in dem sich Wohn- und Verwaltungsräume befanden.Dabei entstanden auch die Personentunnel zu den drei Inselbahnsteigen, auf denen sich jeweils ein Kiosk befand. Schnell entwickelte sich der Bahnhof zu einem Verkehrsknoten.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I und verfügte über eine Güter- und Eilgüterabfertigung. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Die Bahnanlagen wurden um 1900 erweitert•Wegen der zusätzlichen Strecken nach Hof und Lobenstein mussten zwischen 1905 und 1911 die Bahnanlagen erweitert werden.•Das Stationsgebäude baute man in den Jahren 1924, 1926 und 1934 immer wieder um.•1939 begann der elektrische Zugverkehr zwischen Saalfeld und Nürnberg.•Im Zweiten Weltkrieg wurden das Stationsgebäude und der Bahnhof durch Luftangriffe am 8. und 9. April 1945 schwer beschädigt. Die in ihrer Grundsubstanz noch erhaltenen Gebäude wurden nach dem Krieg in vereinfachter Form wiederhergestellt.•1953 wurde die Gleisanlage im Güterbahnhof erweitert.•1969 entstand ein neuer Lokschuppen.•1971 begann der zweigleisige Ausbau der „Saalbahn“ bis Großheringen.•1994/95 baute die Deutsche Bahn AG die „Saalbahn“ weiter zweigleisig aus und elektrifizierte sie. Bei dieser Gelegenheit wurde der Bahnhof umgestaltet und das Empfangsgebäude samt Bahnhofsvorplatz saniert. Dabei entstand ein Vorbau mit einem gläsernen Durchgang zur alten Schalterhalle.Was hat sich verändert, was ist gebliebenMit dem Umbau des Empfangsgebäudes 2001 gelang eine architektonische Meisterleistung. Der charakteristische Zugang zur alten Schalterhalle und damit auch das Empfangsgebäude wurden endgültig unkenntlich gemacht.
Die Eisenbahn “kam” am 20. Dezember 1871 nach Saalfeld (Saale). Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Saalfeld (Saale) hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 8.000 Einwohner (Ende 2017 waren es 29.640 Einwohner).
Luftaufnahme
Bilder Saalfeld
Bahnhof von 1871
Bahnhof 1980
Bahnhof von 1900
Bahnstation Saalfeld (Saale)
Saalfeld (Saale) - Bf - USD : 68D4 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 22. September 1868 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 851), Sächsische Konzession vom 17. September 1868 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1868 Seite 355), Sachsen-Coburg-Gothaer Konzession vom 19. August 1868 (Gesetzsammlung für Sachsen-Coburg-Gotha Jahrgang 1868 Seite 1069), Sachsen-Meiningener Konzession vom 17. August 1868 (Gesetzsammling für Sachsen-Meiningen Jahrgang 1868 Seite 171), Schwarzburg-Rudolstädter Konzession vom 25. September 1868 (Gesetzsammlung für Schwarzburg-Rudolstadt Jahrgang 1868 Seite 474) und Reußische Konzession vom 8. September 1868 (Gesetzsammling für Reuß jüngere Linie Jahrgang 1868 Seite 321) erhielt die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Gera nach Eichicht (Saale). Die Verträge vom 18. März 1867 sind zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß jüngere Linie (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 568) und vom 4. Dezember 1867 zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß jüngere Linie (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 562) geschlossen.Durch Sachsen-Weimar Konzession vom 3. April (Sachsen-Weimarer Regierungsblatt Jahrgang 1871 Seite 45), Sachsen-Weimar Konzession vom 3. April 1871 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1868 Seite 355), Sachsen-Meiningen Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Meiningen Gesetzsammlung Jahrgang 1871 Seite 68), Sachsen-Altenburger Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Altenburger Gesetzsammlung Jahrgang 1871 Seite 44), Schwarzburg-Rudolstädter Konzession vom 3. April 1871 (Schwarzburg-Rudolstadt Gesetzsammlung für Jahrgang 1871 Seite 31) erhielt die Saale Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Großheringen nach Saalefeld (Saale). Der Bau und Betreib dieser Strecke wurde auf Grund des zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg und Schwarzburg-Rudolstadt am 8. Oktober 1870 abgeschlossenen Staatsvertrags (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1871 Seite 47) geregelt. Der Übergang des Eigentums der Strecke auf Preußen erfolgte auf Grund des Gesetzes vom 16. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Nr 31 Seite 315)Durch Preußisches Gesetz vom 11. Mai 1888 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Nr 11 Seite 86) erhielt die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Stadtilm nach Saalfeld (Saale)