Bau und StreckeneröffnungDie Planung der „Murrtalbahn“ oblag dem Oberbaurat Carl Julius Abel.Am 1. Dezember 1879 eröffneten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) den Streckenabschnitt der „Murrtalbahn“ von Hessental nach Gaildorf. Am 15. Mai 1880 wurde die 57,67 Kilometer lange Gesamtstrecke zwischen Waiblingen und Hessental in Betrieb genommen. Hessental besaß damals noch keinen Bahnanschluss.Erst mit Eröffnung der eingleisigen „Murrtalbahn“ wurde Hessental zum Trennungsbahnhof. Er besaß bei Eröffnung ein Verwaltungsgebäude sowie einen Wartesaalbau mit einem fast quadratischen Verbindungsgang und einen Güterschuppen.
Das Empfangsgebäude Schwäbisch Hall-Hessental
Das mehrgliedrige, zweistöckige, mit einem Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss)versehende Stationsgebäude in Seitenlage mit Satteldach aus Muschelkalk wurde 1879 eröffnet. Es bestand aus zwei fast identischen Gebäudeteilen, die durch einen Verbindungsgang verbunden waren. Durch ihn gelangten die Reisenden auch in die beiden Gebäudeteile. Die beiden Bauten besaßen Rundbogenfenster im Erdgeschoss, das Obergeschoss verfügte über Segmentbogenfenster, das Mezzanin gereihte(mit einem Rahmen zusammengefasste) Rechteckfenster. Ein Gebäudeteil besaß im Erdgeschoss nur die Wartesäle der verschiedenen Klassen sowie die Restauration mit Buffet. Im Verwaltungsgebäude befanden sich die Fahrkarten- und Gepäckausgabe sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen und Dachgeschossen waren Dienstwohnungen entstanden.Der separate Güterschuppen lag im östlichen Bahnhofskopf, während die Ladestraße samt Laderampe sich gegenüber dem Stationsgebäude befand.Die Gleisanlage bestand aus zwei Hauptgleisen, einem Umfahrgleis sowie Ladegleise am Güterschuppen. Neben dem Hausbahnsteig gab es noch einen Mittelbahnsteig.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Zwischen 1887 und 1890 wurde die Strecke Heilbronn - Crailsheim zweigleisig ausgebaut. Dabei entstand ein Personentunnel zum Inselbahnsteig.•1936 wurden die beiden Gebäudeteile durch einen einstöckigen Zwischenbau mit flachem Satteldach verbunden. Dabei erhielt der Hausbahnsteig eine Teilüberdachung. Ein Stellwerksgebäude ging in Betrieb.•1969 wurde die Güterabfertigung abgerissen um einem einstöckigen Neubau Platz zu machen.•Am 1. Juni 1970 wurde der Stückgutverkehr eingestellt.•Am 22. November 1988 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk von 1936 aus dem Betrieb.•1995/96 wurde die Strecke Crailsheim - Schwäbisch Hall-Hessental mit einer elektrischen Oberleitung versehen.•1998 verschlankte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Gleisanlage auf das Notwendige.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist weitgehend erhalten und als Umsteigebahnhof bedeutender für den Reiseverkehr, als der vier Kilometer entfernte Bahnhof Schwäbisch Hall.
Planung und KonzessionDurch Württembergische Gesetzte vom 17. November 1858 und vom 7. Juni 1887 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1858 Nr 19 Seite 251 und 1887 Nr 17 Seite 147) erhielten die Württembergische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Heilbronn Hbf - Blockstelle Eib - Waldenburg (Württ) - Hall (schwäbisch)Durch Württembergisches Gesetz vom 22. März 1873 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1873 Nr 9 Seite 95) erhielten die Württembergische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Gaildorf Reichsbahn - Hessental.