EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Schorndorf

Bau und Streckeneröffnung Für die Bauausführung der „Remsbahn“ war der leitende Ingenieur Georg von Morlok zuständig. Die Strecke wurde in zwei Bauabschnitte eingeteilt. Bereits 1845 war die Gleisrasse südlich der Stadt abgesteckt worden. Diesen Standort für den Bahnhof lehnte der Gemeinderat und der Bürgerausschuss ab. Ein längerer Schriftwechsel zwischen der Eisenbahndirektion Stuttgart und der Gemeinde begann. Es blieb letztlich bei der Version schon geplanter Version. In Schorndorf wurde ein Bauamt unter der Leitung des Bauingenieurs Mörike eingerichtet. Das Bahnhofsplateau hatte eine Fläche von 430 x 80 Metern auf der als erstes ein Verwaltungsgebäude und ein Güterschuppen errichtet wurden. Der Festzug der Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B) von Cannstadt kommend, erreichte das feierlich geschmückte Schorndorf am 25. Juli 1861.

Das Empfangsgebäude Schorndorf

Das traufenständige, dreistöckige Stationsgebäude mit flachem Walmdach im Stil der Neo-Renaissance aus Sandsteinquadern errichtet besaß, im Erdgeschoss waren Rundbogenfenster und Türen mit Bogenquaderungen entstanden. Auf der Ortseite gab es fünf gekoppelte Türen (breite Türöffnung durch Stützen unterteilt), die den Eindruck einer Arkade vermittelten. Die Obergeschosse verfügten über Rechteckfenster. Ein Gesims (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) über dem Erdgeschoss gliederte die Fassaden. Im Erdgeschoss befanden sich die Wartesäle mit Buffet für alle Klassen, ein Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Post, ein Bahnhofsrestaurant sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Der Hausbahnsteig war Überdacht. Der Bahnhof erhielt eine Lokstation mit zweiständigem Lokschuppen und Drehscheibe. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Ab 1899 begann der zweigleisige Ausbau der „Remsbahn“. Ein Stellwerksgebäude wurde gebaut. Am 22. Oktober 1902 wurde ein zweites Streckengleis zwischen Schorndorf und Lorch verlegt. Gleichzeitig wurde die Gleisanlage auf sechs Hauptgleise erweitert und ein Personentunnel zum überdachten Inselbahnsteig gebaut. Zwei weitere, neue Stellwerksgebäude wurden in Betrieb genommen. Westlich des Stationsgebäudes entstand ein separates, zweistöckiges Eilgutgebäude aus Sandsteinquadern. 1903 erhielt der Bahnhof ein weiteres Stellwerk. Am 28. November 1908 wurde der erste Abschnitt der „Wieslauftalbahn“ nach Rudersberg von der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) eröffnet. Die Gesamtstrecke nach Welzheim ging am 25. November 1911 in Betrieb. Schorndorf wurde Trennungsbahnhof. 1962 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerkgebäude uns nahm die Stellwerke von 1899 und 1903 aus dem Betrieb. Eine elektrische Oberleitung wurde im Bahnhof installiert. Es entstand ein weiterer Inselbahnsteig sowie Gleise für den S-Bahn-Betrieb. 1968 baute die DB einen einstöckigen, modernen Seitenflügel zwischen Stationsgebäude und der Eilgutabfertigung und verlegte die Expressgutabfertigung in das Gebäude. Am 30. Mai 1980 stellte die DB den Bahnverkehr auf der „Wieslauftalbahn“ ein. Im Juli 2001 wurde das Stellwerk von 1962 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) aus dem Betrieb genommen. Zwischen 2009 und 2010 wurde das Stationsgebäude samt Bahnsteigdach denkmalgerecht saniert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist in einem guten Zustand von 1861 erhalten. Auch der Güterschuppen und das Gebäude der Eilgutabfertigung bestehen noch. Lediglich die modernen Flachbauten stören etwas den Gesamteindruck.
Filmbild Schorndorf PANORAMA Planung und Konzession
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Schorndorf
Bahnhof um 1900
Die Eisenbahn “kam” am 25. Juli 1861 nach Schorndorf. Also 26 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Schorndorf hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 3.000 Einwohner (Ende 2021 waren es 39.642 Einwohner).
Remsbahn Stuttgart Hbf Nördlingen