EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Schrozberg

Bau und Streckeneröffnung Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) eröffneten ihre 58,99 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Crailsheim und Bad Mergentheim am 15. Oktober 1868. Die 100,3 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 23. Oktober 1869 in Betrieb.

Das Empfangsgebäude Schrozberg

Der zweistöckige, giebelständige mittlere Gebäudeteil mit Walmdach (als größere Station erhielt das Gebäude ein Walm-, statt einem Satteldach) besaß jeweils einen einstöckigen Anbau mit Flachdach. Auch dieses Gebäude war einer von vier variierten Typenbauten, dessen Charakteristik sich durch drei hohe Schornsteine auszeichnete. Ein Anbau erhielt zusätzlich an der Ortsseite jeweils ein kleines Rechteckfenster mit Rahmen aus Muschelkalk. Im Erdgeschoss befanden sich Rundbogenfenster und Türen, deren Rundbogenrahmen mit hellrotem Backstein und einem Schlussstein aus Sandstein ausgemauert waren. Im Obergeschoss sowie im Giebel gab es Rechteckfenster deren Firste ebenfalls mit hellrotem Backstein aber segmentbogenartig vermauert wurden und Fensterläden besaßen. Auch hier wurde an Orts- und Gleisseite das für Tauberfranken typische Zwerchhaus (ein- oder mehrgeschossiger Aufbau mit Giebel in einem geneigten Dach) aufgesetzt. Im östlichen Anbau war der Wartesaal untergebracht, im westlichen befand sich das Dienstzimmer des Bahnhofsvorstehers. Im Mittelbau war die Fahrkartenausgabe und die Gepäckaufbewahrung sowie ein Durchgang zum Hausbahnsteig angelegt worden. Ein kleines Treppenhaus führte zum Ober- und Dachgeschoss. Auch in Schrozdorf wurden oberhalb des ersten Stockwerks an der Fassade die in Stein gehauenen württembergischen Landeswappen und der Stationsname in Zierschrift an den Gebäudeseiten mit einer verschnörkelten Umrahmung angebracht. Etwas ungewöhnlich für den Bahnhof war das separate, zweistöckige, traufenständige Postgebäude im Osten des Bahnhofs. Normalerweise gab es ein Dienstzimmer für die Post im Erdgeschoss des Stationsgebäudes. Schließlich war in Württemberg die Post die oberste Aufsichtsbehörde der Eisenbahn. Ein separater, hölzerner Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe befand sich östlich des Stationsgebäudes. Die Gleisanlage bestand neben dem Haupt- und einem Umfahrgleis sowie aus Ladegleisen zum Güterschuppen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Nach 1945 erhielt der Hausbahnsteig eine Teilüberdachung. 1993 eröffnete gegenüber dem Stationsgebäude ein moderner Raiffeisenmarkt. 2003 begann die Deutsche Bahn AG (DBAG) mit umfangreichen Modernisierungsarbeiten an der Strecke. Ende 2019 wurde der Bahnhof modernisiert. Dabei wurde die Gleisanlage bis auf das Notwendigste zurückgebaut. Das Stellwerk ging im November 2019 aus dem Betrieb. Die Signale wurden danach vom Bahnhof Niederstetten gesteuert. Das Empfangsgebäude wurde von der DBAG 2013 verkauft. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde vom neuen Eigentümer saniert. Der Bahnhof ist Teil der Sachgesamtheit „Württembergische Taubertalbahn“ mit Bahnhöfen, Nebengebäuden, Brücken, Gleisanlagen und sämtlichem stationären und beweglichem Zubehör, die unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Filmbild Schrozberg
Bahnhof 1869
Luftaufnahme
Bilder Schrozberg
Bahnhof 1869 Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 23. Oktober 1869 nach Schrozberg. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Schrozberg hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 5.797 Einwohner).
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