Bau und StreckeneröffnungAm 10. Januar 1861 ging die Eisenbahnstrecke Betzdorf - Siegen der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) in Betrieb.Die Bauarbeiten an der Ruhr-Sieg-Strecke von Hagen nach Haiger begannen 1858 und wurden mit der Eröffnung der letzten Teilstrecke zwischen Altena und Siegen und damit auch die 106 Kilometer lange Gesamtstrecke am 6. August 1861 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) eröffnet.
Hintergrund
Das erste Stationsgebäude entstand nach der Inbetriebnahme der Haardter Eisenhütte und der Grube Gillberg. Sie wurde 1898 von der schon 1875 bestehenden Rolandshütte übernommen. Die Eisenhütte befand sich in der Nähe des Bahnhofs Weidenau.
Das Empfangsgebäude Siegen-Weidenau
Der zweistöckige Putzbau von 1893 aus H-förmigem Grundriss bestand aus zwei giebelständigen Gebäudeteilen, die durch einen traufenständigen Mittelbau verbunden waren. Das Gebäude besaß Satteldächer. Die Stockwerke wurden durch ein breites Gurtgesims (an Fassaden, dass zwischen den Geschossen liegt) hervorgehoben. Im Erdgeschoss waren auf der Ortsseite Rundbogenfenster- und Türen sowie Rechteckfenster an der Gleisseite verbaut worden. Im Obergeschoss gab es nur Rechteckfenster. Am südlichen Gebäudeteil war ein Treppenhaus mit Satteldach zum Obergeschoss angebaut worden. Im Erdgeschoss befanden sich Wartesäle, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Dienstwohnungen entstanden.Ein überdachter Inselbahnsteig konnte vom Stationsgebäude durch einen Personentunnel erreicht werden. Im nördlich des Stationsgebäudes entstand ein separater Güterschuppen mit Seitenrampen und Kopframpe sowie einer langen, überdachten Laderampe.Die Gleisanlage des Trennungsbahnhofs verfügte über vier Hauptgleise sowie mehrere Verladerampen, zu denen Stumpfgleise verlegt waren sowie fünf Gleisanschlüsse zu Industriebetrieben.Der Bahnhof Weidenau (Sieg) gehörte 1938 zur RangklasseI.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1888 wurden sieben Gemeinden durch Erlass des deutschen Kaisers zur Gemeinde Weidenau zusammengefasst.•1890 wurde die Siegstrecke zweigleisig ausgebaut.•1897 wurde der Bahnhof in Weidenau unbenannt.•Am 1. Oktober 1906 eröffnete die Kleinbahn Weidenau-Deuz (KWD) ihre 11, 3 Kilometer lange Strecke nach Deuz (heute ein Stadtteil von Netphen). Im Bahnhof Weidenau besaß die KWD ein Übergabegleis zum Staatsbahnhof mit eigenem Bahnsteig.•Am 1. Dezember 1915 eröffnete die Preußische Staatsbahn (P.St.B) ihre 25,57 Kilometer lange Verbindung über Siegen Ost nach Haiger. Seit dieser Zeit verkehrten die durchgehenden Züge von Hagen nach Frankfurt immer über Siegen-Weidenau.•1915 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude [Wn] am Kleinbahnhof.•1925 erfolgte eine Umbenennung in Weidenau (Sieg).•1938 entstand ein neuer Vorbahnhof „KWD-Bahnhof Weidenau“ mit eigenem Stationsgebäude* nördlich des Staatsbahnhofs.•1945 wurde der zerstörte „KWD-Bahnhof Weidenau“ wieder aufgebaut.•1947 erhielt der Bahnhof ein neues Stellwerksgebäude [Wf] in Richtung Siegen.•1955 bekam Weidenau die Stadtrechte.•Ab 1968 benannte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Bahnhof in Hüttental-Weidenau.•1975 wurde Weidenau nach Siegen eingemeindet.•Im Bahnhof gab es bis zum Ende der 1980er-Jahre eine Verladestation für die DB-Autozüge.•Ab 1983 erhielt die Bahnstation die Bezeichnung Siegen-Weidenau.•1984 legte die DB das Stellwerk im Westkopf still und ließ es abreißen. Ein modernes Stellwerk ging am 2. September 1984 in Betrieb.•zwischen 2000 und 2003 sanierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stationsgebäude. Dabei wurde die Schalterhalle und der Personentunnel erneuert. Ein gläserner Vorbau entstand im Eingangsbereich. •Anfang 2022 kaufte die Siegener „Kommunale Entwicklungsgesellschaft“ das Stationsgebäude der DBAG ab.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude soll saniert und Teile erneuert werden. Dazu gehört das Treppenhaus, das durch einen Glasanbau ersetzt wird.* Im Film und in den Fotoimpressionen ist auch das Stationsgebäude der KWD zu sehen, welches nach 2003 abgerissen wurde.
Bahnstation Siegen-Weidenau
Rolandshütte
Luftaufnahme
Bilder Haardt
Siegen Weidenau - Bf - ESWS : 64C2 : KS34-Aug03
Planung und KonzessionDurch Preußisches Gesetz vom 18. April 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 33 Seite 564) erhielt die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Troisdorf - Bezirksgrente - Siegburg - Hennef (Sieg).Mit Preußischer Konzession vom 13. Oktober 1856 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1856 Nr 54 Seite 871) erhielt die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Altena (Westf) - Plettenberg - Finnentrop - Altenhunden - Kreuztal - Weidenau (Sieg) - Siegen. Durch Preußische Gesetze vom 14. Mai 1908, vom 28. Mai 1913 und vom 36. März 1915 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1908 Nr 21 Seite 117, Jahrgang 1913 Nr 26 Seite 280 und Jahrgang 1915 Nr 18 Seite 66) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Weidenau (Sieg) - Siegen Ost - Bezirksgrenze - Haiger.