Bau und StreckeneröffnungAm 10. Januar 1861 wurde die „Siegstrecke“ von Betzdorf nach Weidenau von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) fertiggestellt. Am 6. August 1861 ging die Ruhr-Sieg-Bahn der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME)in Betrieb. Siegen war damit Kopf- und gleichzeitig Durchgangsbahnhof. Die beiden Bahngesellschaften besaßen eigene Gleise, die durch ein Gleis miteinander verbunden waren. Sie teilten sich das Bahnhofsgebäude.
Das Empfangsgebäude Siegen Hbf
Das Empfangsgebäude, in Strukturputz errichtet, wurde im klassischen fünfteiligen Grundriss entworfen. Drei zweistöckige, giebelständige Gebäudeteile waren durch jeweils einen einstöckigen, traufenständigen Verbindungsbau verbunden. Im Mittelteil befand sich die Schalterhalle, im Erdgeschoss des östlichen Flügels gab es zwei Wartesäle mit Buffet und ein Damenkabinett. Dazu kam ein Bahnhofsrestaurant. Im westlichen Flügel waren Abfertigungs- und Diensträume entstanden. Dazu gab es eine Fahrkartenausgabe, eine Gepäckabfertigung und weitere Dienstzimmer. In den Obergeschossen waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden.Nördlich befand sich die Güterabfertigung mit Ladestraße, südlich ein Wagenschuppen. Hinzu kamen Gleise für die Verladung von Erz und Kohle.Eine Lokstation mit Drehscheibe und jeweils ein Heizhaus für jede Bahngesellschaft vervollständigten die Bahnhochbauten. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur RangklasseI.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1890 wurde das zweite Streckengleis zwischen Betzdorf und Weidenau verlegt. Es entstand ein Bahnbetriebswerk mit Ringlokschuppen, Drehscheibe, Wasserturm und Ausbesserungswerk sowie eine Hauptwerkstatt. •1913 bauten die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K.P.St.E.) ein Stellwerksgebäude im südlichen Bahnhofskopf.•Am 1. Dezember 1915 wurde die 2,75 Kilometer lange Verbindungsbahn nach Siegen Ost durch die K.P.St.E. eröffnet. Ein weiteres Stellwerksgebäude entstand.•1948 errichtete die Deutsche Bundesbahn (DB) am Bahnsteigende ein Stellwerksgebäude.•1959 wurde ein weiteres Stellwerksgebäude in Betrieb genommen.•Am 31. Mai 1980 installierte die DB eine Oberleitung zwischen Betzdorf und Siegen-Weidenau.•1984 baute die DB ein modernes Stellwerk, dass die alten Stellwerke ablöste. Sie wurden später abgerissen.•Am 1. Februar 1996 schloss die DB das Bahnbetriebswerk. •2015 sanierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Bahnsteige und den Personentunnel.•2017 erhielt der Bahnhof Siegen den Zusatz „Hauptbahnhof“.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude und der Ringlokschuppen sind in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten.
Bilder Siegen
Luftaufnahme
Hauptbahnhof Siegen
Siegen - Bf - ESIES : 64C2 : KS27-Aug02
Planung und KonzessionMit Preußischer Konzession vom 13. Oktober 1856 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1856 Nr 54 Seite 871) erhielt die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Altena (Westf) - Plettenberg - Finnentrop - Altenhunden - Kreuztal - Weidenau (Sieg) - Siegen. Durch Preußische Gesetze vom 14. Mai 1908 , vom 28. Mai 1913 und vom 26. März 1915 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1908 Nr 21 Seite 117, Jahrgang 1913 Nr 26 Seite 280 und Jahrgang 1915 Nr 18 Seite 66) erhielt die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Verbindungsbahn Siegen - Siegen Ost